Board Game Workshop am Gamification Lab der Leuphana Universität Lüneburg

Foto: Bruce Whitehill
Jeffrey Allers (Foto: Bruce Whitehill)

Sind Brettspiele bald tot? Oft werden meine Kollegen und ich gefragt, ob unsere Tätigkeit angesichts der Digitalisierung aller Lebensbereiche noch Zukunft hat. Dass wir als Autoren von Gesellschaftsspielen an die eigene Branche glauben, mag nicht überraschen. Dass das Wissen um klassische Spieleentwicklung aber auch interessant für die digitale Kultur ist, vielleicht doch.

Der Austausch ist inspirierend

Wer sich mit Gamification, der Implementierung von Spielelementen, Spielmechanismen und -werten im spielfremden Kontext, beschäftigt, findet in der Auseinandersetzung mit analogen Spielkonzepten Inspiration. Andererseits ist der Austausch mit den Entwicklern und Forschern digitaler Medien inspirierend für Spieleautoren. Peter Eggert, Jeffrey Allers, Bruce Whitehill, Uwe Rosenberg und ich hat die Einladung zum Board Game Workshop am Gamification Lab der Leuphana Universität Lüneburg sehr gefreut. Die Veranstaltung am 5. März stand unter der Fragestellung, welche Entwicklungsansätze es in der Praxis gibt und wie es am Ende mit der Spielveröffentlichung klappt. Obwohl wir uns als Referenten vorher nicht abgesprochen haben, hat jeder von uns ganz andere Aspekte der Spieleentwicklung hervorgehoben. Peter Eggert, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von Eggertspiele, gab einen Einblick in die Verlagsgeschichte und die Abläufe und Entwicklung des Programms. Jeffrey Allers legte dar, wie sehr es auf den Erfinder und seinen Hintergrund ankommt. Bruce Whitehill berichtete von seiner langjährigen Tätigkeit bei MB (Milton Brothers) und den dortigen Erfolgskriterien für Spiele. Uwe Rosenberg, Autor der modernen Klassiker „Agricola“ und „Bohnanza“, stellte den Entwicklungsprozess als Ringen um kulturellen Fortschritt dar und belegte seine Thesen anhand von Entwicklungssprüngen in der Interaktion der Spieler. Ich hob hervor, dass die Kernaufgabe des Erfinders es ist, Mitspieler zu finden und Mitspieler zu sein. Eine Dokumentation des Workshops von Enrique Perez gibt es hier.

Rethinking Gamification

Wer tiefer in das Thema Gamification einsteigen möchte und aktuelle Beiträge sucht, findet viele Beiträge auf der Webseite der Uni Lüneburg und im Sammelband  „Rethinking Gamification“, der auch zum kostenlosen Download bei meson press zur Verfügung steht.

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